Eichelhäher: foto & copyright: Frank Derer

Dorfleben heißt: Stille.

Man hat ein Auge für alle Lebewesen, die diesen Ort mit uns teilen.

Für die Katzen, die auf unseren Rasen kacken, und die wir namentlich kennen.

Für die Vögel, die unsere Tränke nutzen, die wir nicht namentlich kennen.

Denen wir aber gern zuschauen.

Den Specht können wir nur hören.

Alle anderen sehen wir.

Die baden bei uns.

Wenn wir uns nicht zeigen.

Auch der Eichelhäher.

Wir können sie beobachten.

Und im Winter füttern.

Ein Vertrag auf Gegenseitigkeit.

Sie sind frech und stellen Forderungen.

Ich erfülle sie.

Schön.

Durch ihr Gezwitscher wird Stille erst spürbar.

foto: http://www.vogelhaus-nistkasten.de/vogeltraenken/

Vom Sprengen des Gartens

Oh, Sprengen des Gartens, das Grün zu ermutigen.
Wässern der durstgen Bäume, gib mehr als genug,
gib mehr, gib mehr, gib mehr als genug.
Und vergiß auch nicht das Strauchwerk,
auch das beerenlose nicht, das ermattete,
und übersieh nicht zwischen den Blumen das Unkraut,
das auch Durst hat.
Noch gieße nur den frischen Rasen,
oder den versengten nur, auch den nackten Boden
erfrische du, erfrische du.

 

(b.brecht)

 

Komp. Hanns Eisler

Barbara Wester Skipworth - soprano
George Skipworth - pianist