Nachdem mit zunehmenden Knieproblemen das aktive Fußballspielen zur absoluten Ausnahme werden musste, stieg Harald auf's Fahrrad um. Als sich die schmalen Rennradreifen für ungepflasterte niedersächsische Pisten als nicht hinreichend geeignet erwiesen, kam ein Koga-Miyata Trekkingrad mit klassischem Stahlrahmen und Brooks-Ledersattel in die Garage, deren Glanzpunkt es auch nach 30 Jahren unverändert darstellt. Bis auf das letzte Jahr nutzte er es für die Fahrradurlaube sowie für nahezu tägliche Touren und die Einkaufsfahrten nach Peine, im Winter mit spikegespickten Mänteln. Kürzere Strecken im Dorf legte er aus Anhänglichkeit mit seinem Oldtimer zurück (ohne Gangschaltung und mit Stempelbremse), den er nach dem Erwerb in den 50er Jahren mit
5 DM monatlich abbezahlt hatte.
Die vorletzte Tour 2015, erstmalig mit E-Bike.
Mehr als 20 Jahre lang unternahmen Waltraud und Harald mindestens einen Radurlaub jährlich, gemeinsam mit Freunden und sämtlichem Gepäck. Harald hängte oft noch eine zweite und dritte Tour an.
Im internetlosen Zeitalter hieß das damals: langwierige Vorbereitung, Koordination der Termine mit den Mitreisenden incl. Bahnanreise, Anschreiben div. Hotels und Touristikbüros, akribisches Kartenstudium. Wie immer im Leben: Fixpunkte setzen, und dann Raum für
Improvisation & Überraschungen lassen.
Hinterher Dokumentation für alle Beteiligten, mit Route und Dias.
Der Verbrennungsmotor ist tot.
Zumindest ist er absolut uninteressant und riecht unschön.
18.03.1935 - 27.03.2017